Eine kuschelige Schurwolldecke hat zahlreiche positive Eigenschaften. Sie ist warm, weich und ja, manchmal auch etwas kratzig. Was für Einige unangenehm ist, ist in Wahrheit ein echtes Naturmerkmal. Um herauszufinden, warum sich manche Wollprodukte kratzig anfühlen, muss man die Faserstruktur der Wolle genauer betrachten.
Einzigartige Schuppenstruktur
Schafwolle hat eine einzigartige Faseroberfläche, die mit einer besonderen Schuppenstruktur versehen ist. Die Schuppenstruktur schützt die kleinen Härchen vor Umwelteinflüssen und schließlich auch das lebende Tier. Pflanzenfasern oder Kunstfasern haben diese Struktur nicht.
Diese Schüppchen führen an der Faseroberfläche zu kleinen Unregelmäßigkeiten, die wir Menschen mit unserer Haut spüren können. Je nachdem, wie dick die einzelnen Wollfasern sind und wie ausgeprägt die Schuppenstruktur, unterscheidet sich das Gefühl auf der Haut.
Dicke, starre Fasern krümmen sich beim Berühren der Haut kaum und fühlen sich deshalb kratzig an. Kleine Fasern geben beim Berühren nach und wirken dadurch weicher.
Spürbar natürlich
Ob und wie stark man ein Wollprodukt als kratzig empfindet, hängt zum einen von der Wolle ab, zum anderen von der individuellen Empfindlichkeitsschwelle der Haut. Die menschliche Empfindlichkeitsschwelle der Haut liegt in der Regel bei ca. 25 bis 30 Mikron. Das bedeutet, wir können Fasern ab einem Durchmesser von 25 Mikron wahrnehmen.
Da der Durchmesser einer normalen Schurwollfaser rund 37 bis 40 Mikron beträgt, können wir diese auch sehr gut spüren. Berührt also eine Person mit ihrer Haut und einer sensiblen Empfindlichkeitsschwelle von 25 Mikron eine Wolldecke mit dicken, kräftigen Fasern von 40 Mikron Durchmesser, reagiert die Haut und es kann passieren, dass sich die Decke leicht rau anfühlt.
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